Bernd Rützel besucht die Mittelschule

Eine besondere Sozialkundestunde mit Rede und Antwort durfte unlängst der Gemündener SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel an der Mittelschule Burgsinn halten - der Schule, die Rützel in jungen Jahren auch besuchte. Zum Start der Gesprächsrunde mit den Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klasse erinnerte Rützel an seine Zeit an der Schule und den darauffolgenden Berufseinstieg. So begann für Rützel mit 14 Jahren - also im Alter seiner Zuhörer - bereits die Ausbildung zum Maschinenschlosser bei der Bahn. Über 30 Jahre blieb er der Deutschen Bahn treu und arbeitete sich dort unter anderem über verschiedene Weiterbildungen, wie dem Studium von Maschinenbau und Elektrotechnik, nach oben in Führungspositionen mit Personalverantwortung. "Mein Weg in die Politik war nicht von vornherein auf einen Einzug in den Bundestag ausgerichtet", erzählte Rützel. Erste Berührungspunkte mit Politik ergaben sich als junger Gewerkschafter bei der Bundesbahn, und über dieses Engagement kam eins zum anderen. "Gute Arbeitsbedingungen und Mitbestimmung waren damals schon extrem wichtige Themen, genau wie heute. Dafür setze ich mich quasi schon seit Beginn meiner politischen Aktivitäten ein", schmunzelte der heute 55-Jährige.

 

Als Bundestagsabgeordneter seit 2013 sind die Tagesabläufe in Berlin und im Wahlkreis voll durchgetacktet. Grob gesagt, sei er zur Hälfte des Jahres in Berlin und zur anderen Hälfte im Wahlkreis Main-Spessart/Miltenberg und Aschaffenburg aber auch in ganz Deutschland unterwegs, so Rützel. Da komme man locker auf 70 bis 80 Stunden in der Woche. Mit seinem Amt als Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales seit 2021 seien es aber auch immer häufiger noch ein paar Stunden mehr. Politik machen und erklären, Verbesserungen für die Menschen im Land erzielen, beschrieb er seine Aufgabe als Bundestagsabgeordneter. Und so ging es ans Eingemachte mit Fragen der 8.- und 9.-Klässler zu aktuellen Themen, wie Waffenlieferungen an die Ukraine oder Migrationspolitik. "Deutschland braucht mit seiner alternden Gesellschaft die Einwanderung von Fach- und Arbeitskräften, um das Land am Laufen zu halten. Deshalb haben wir ein Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung gemacht, und den Job-Turbo für geflüchtete Menschen", erklärte Rützel. Bereits heute hätten 27% der Arbeitskräfte in Deutschland Migrationshintergrund, worauf auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) aufmerksam mache: "Ohne sie würde unsere Wirtschaft nicht funktionieren." Zugleich sei es wichtig, dass Arbeitnehmende generell weiter qualifiziert würden, wozu das Weiterbildungsgesetz gemacht worden sei. Mindestlohn, Stärkung von Betriebsräten oder das Lieferkettengesetz seien weitere Themen aus seinem Arbeitsbereich "Arbeit und Soziales" an denen er in vorderster Reihe mitgewirkt habe.

 

 

Mit seiner nahbaren und bodenständigen Art kam der gebürtige Rienecker sehr gut bei den Schülerinnen und Schülern an. Auch erneuerte er stets sein Angebot auf ihn zuzukommen und das Gespräch mit ihm zu suchen. Ein Besuch, der bleibenden Eindruck bei den jungen Menschen hinterließ und die politischen Prozesse verständlich und nachvollziehbar machte, lautet der abschließende Tenor zu Rützels Besuch.